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Erfahrungsbericht eines Analysten.

Das Bild zeigt eine Hand, die Informationen auf einer Wandtafel befestigt

In diesem Interview erfahren Sie von Andreas, wie sich sein Arbeitsalltag als Analyst beim Bundesamt für Verfassungsschutz gestaltet.

Wie bist Du darauf gekommen, Dich beim Bundesamt für Verfassungsschutz zu bewerben?

Gegen Ende meines dualen Verwaltungsstudiums haben sich mehrere Bundesbehörden als potentielle Arbeitgeber vorgestellt – dabei ist das Bundesamt für Verfassungsschutz hervorgestochen und mir besonders im Gedächtnis geblieben. Die vielfältigen Aufgabengebiete habe ich mir sehr spannend vorgestellt und ich wurde nicht enttäuscht! Über allem stand bei mir von Anfang an die Überzeugung, dass ich eine sinnvolle Arbeit mit gesellschaftlichem Mehrwert leisten möchte. Auch das konnte ich im Bundesamt für Verfassungsschutz verwirklichen.

Wie sieht Dein typischer Arbeitstag aus?

Im Prinzip ist es mein Job, ein Puzzle zusammenzusetzen – daher besteht ein typischer Arbeitstag daraus, passende Puzzlestücke zu finden und so ein möglichst präzises Lagebild zu erstellen. Das ist eine faszinierende Arbeit, die einen extrem fordert. Als Analyst/in arbeitet man dabei nach einer Art Sanduhr-Prinzip, wobei man selbst die schmale Stelle in der Mitte der Sanduhr ist: Oben kommen sehr viele ungeordnete Informationen aus verschiedenen Quellen herein und der Analyst/die Analystin muss diese sichten, filtern, ordnen, nachhaken und zusammenfassen, bevor sie weitergeleitet werden. Man besitzt grundsätzlich ein großes Maß an Eigenverantwortung, arbeitet aber auch im Team und stimmt sich regelmäßig ab. Ich muss täglich in der Lage sein, komplexe Sachverhalte präzise in Einzelteile zu zerlegen und darf trotzdem den Überblick nicht verlieren.

Was treibt Dich in diesem Job an und motiviert Dich?

Ich leiste einen konkreten Beitrag zur Sicherheit Deutschlands – dieser Gedanke motiviert mich schon sehr, das kann eben auch nicht jeder von sich behaupten. Die konkrete Arbeit mit nachrichtendienstlichen Mitteln ist etwas Besonderes und macht meinen Job ziemlich einzigartig. Ich versuche auch immer, das große Ganze im Blick zu behalten: Ich kann dazu beitragen, unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung aktiv zu verteidigen und wir wissen ja aus der Geschichte, was wir an unserer Verfassung haben. Sie zu schützen, das ist für mich ein ganz besonderer Auftrag. Natürlich hat diese Medaille auch eine Kehrseite: Über Erfolge kann man nicht öffentlich sprechen und in die Medien schaffen es fast nur negative Berichte. Aber das muss man akzeptieren; zudem habe ich immer tolle Kolleginnen und Kollegen gehabt, mit denen man sich austauschen kann.

Was würdest Du Bewerberinnen und Bewerbern grundsätzlich raten?

Man braucht ein Interesse an politischem Geschehen im Allgemeinen und für den Fachbereich, in dem man arbeitet – ansonsten wird man wenig Freude und auch Erfolg haben. Man sollte den Anspruch haben, in seinem Sachgebiet ein Experte/eine Expertin zu werden, der/die immer auskunftsfähig ist. Außerdem braucht man schon ein gewisses Faible fürs Schreiben: sauberes und gewissenhaftes, wissenschaftliches Dokumentieren und Bewerten von Erkenntnissen ist der Kern unserer Arbeit. Offenheit für neue Dinge und Denkweisen, Flexibilität, Kreativität und der Mut, Entscheidungen zu treffen, sind sehr wichtige Charaktereigenschaften, die man mitbringen muss. Dann kann man es auch schaffen, alle Puzzleteile richtig zusammenzufügen.