Erfahrungsbericht zum Masterstudium „Cyber-Sicherheit“.
In diesem Interview erfahren Sie von Martin, wie und warum er sich für ein Masterstudium über das Bundesamt für Verfassungsschutz entschieden hat.
Wie bist Du darauf gekommen, Dich über das Bundesamt für Verfassungsschutz auf einen Studienplatz für den Master of Science "Cyber-Sicherheit" zu bewerben?
Ich war zur damaligen Zeit als dualer Student bei der Bundeswehr. Dort habe ich ein Bachelorstudium mit Schwerpunkt technische Informatik an der Universität der Bundeswehr in München absolviert und kannte den Campus daher schon ganz gut. Durch meine Zeit dort hatte ich bereits einen Einblick in die Arbeit deutscher Sicherheitsbehörden und wurde auf das Bundesamt für Verfassungsschutz aufmerksam. Als dann in mir der Wunsch aufkam, mich mit einem Masterstudium gezielt weiterzubilden, bin ich über den Stellenmarkt des Bundesverwaltungsamts auf diese Ausschreibung aufmerksam geworden und habe mich relativ kurzfristig beworben. Das Paket aus direkter Förderung durch das Bundesamt mit klaren Karriereperspektiven und einem attraktiven Studium mit spannendem Inhalt ist einfach verlockend und in dieser Form auch einzigartig.
Wie sieht denn Dein Alltag an der Universität aus?
Der unterscheidet sich wahrscheinlich gar nicht wesentlich von dem an einer zivilen Universität. Grundsätzlich liegt ein starker Fokus auf der Freiheit der Lehre und es wird ein hohes Maß an Flexibilität und Eigenständigkeit vorausgesetzt. Besonders sind die kleinen Gruppen von Studierenden, wodurch eine gute und leistungsorientierte Arbeitsatmosphäre entsteht. Inhaltlich ist das Studium, gerade im Hinblick auf meine spätere Verwendung, stimmig und breit gefächert.
Und was kannst Du zu den praktischen Phasen im Bundesamt für Verfassungsschutz sagen?
Neben der Einarbeitungszeit vor Studienbeginn ist eine mehrmonatige Praxisphase während des Studiums im Bundesamt für Verfassungsschutz vorgesehen – hier arbeite ich derzeit an einem Projekt des internen Wissensmanagements mit Cyberbezug und lasse mein bislang erlerntes Fachwissen aus dem Studium sehr lebensnah einfließen. Dabei geht es im Prinzip darum, den Kolleginnen und Kollegen mit einem nicht-technischen Hintergrund die Grundlagen der Cyberabwehr verständlich näherzubringen. Hierbei stehen elementare Dinge im Vordergrund, die mich auch nach dem erfolgreichen Absolvieren meines Studiums in der Facharbeit täglich begleiten werden: Wie werden Angriffe mit nachrichtendienstlichen Erkenntnissen und Quellen erkannt und bestimmten Angreifer-Gruppierungen zugeordnet? Gerade die detaillierte Beantwortung solcher Fragen ist unheimlich spannend und macht diesen Beruf so einzigartig. Generell kann man sagen, dass es ein maßgeschneidertes Studium für eine Karriere in der Cyberabwehr ist.
Was treibt Dich an und motiviert Dich?
Ich arbeite einfach gerne im öffentlichen Dienst – hier muss man Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen treffen und nicht danach, ob vielleicht noch ein Folgeauftrag herausspringt. Es gibt keinen Verkaufsdruck, sondern nur die detaillierte Beschäftigung mit einem Sachverhalt. Unsere Projekte haben immer einen gesellschaftlichen Nutzen zum Ziel und dazu trage ich gerne bei. Außerdem gefallen mir die tolle Personalbetreuung und die Arbeit im Team – als Einzelkämpfer hat man in unseren eher jungen Teams keine Chance. Man erhält immer ein ehrliches und transparentes Feedback für seine Arbeit; gerade diese offene Kommunikationskultur motiviert mich ungemein.
Was würdest Du Bewerberinnen und Bewerbern grundsätzlich raten?
Das Studium und auch die Arbeit selbst sind ganz anders, als man es von einer größeren Behörde vielleicht erwarten würde. Man hat einfach eine sehr spannende, verantwortungsvolle und einzigartige Aufgabe, aber man sollte schon wissen, worauf man sich einlässt. Es wird einiges verlangt. Dies bezieht sich sowohl auf das Fachliche als auch auf den generellen Rahmen einer Tätigkeit in einem Nachrichtendienst. Geduld, Durchhaltevermögen und die Fähigkeit, sich auf seine Aufgabe zu fokussieren sind unabdingbar, um hier erfolgreich zu sein.