Erfahrungsbericht eines Mitarbeiters im Sicherungsdienst.
In diesem Interview erfahren Sie von Luca, wie sich sein Arbeitsalltag als Mitarbeiter im Sicherungsdienst beim Bundesamt für Verfassungsschutz gestaltet.
Wie bist Du darauf gekommen, Dich beim Bundesamt für Verfassungsschutz zu bewerben?
Das war ganz klassische Mund-zu-Mund-Propaganda: Nahe Verwandtschaft meiner Frau arbeitete bereits hier im Sicherungsdienst und hat mich auf die Ausschreibung aufmerksam gemacht. Ich war in meinen vorherigen Jobs als Monteur für Werbeanlagen und später für Küchen in ganz Deutschland unterwegs, saß jede Woche rund 1.500 km im Auto. Nebenher habe ich als Sicherheitskraft in einem Club gearbeitet. Familienfreundlich ist anders. Und da ich Papa geworden bin, hat mich das Schichtmodell hier im BfV gereizt: 4 Tage à 12 Stunden arbeiten, danach 4 Tage frei. Bereits in meinem ersten Jahr habe ich schnell feststellen können, dass das Schichtmodell für mich und vor allem für mein Familienleben perfekt ist. Wäre ich noch in meinem vorherigen Beruf, hätte ich viel von meinem Kind verpasst, da bin ich mir sicher.
Wie sieht Dein typischer Arbeitstag aus?
Im Sicherungsdienst wird in Tag- und Nachtschichten gearbeitet. Denn wir sind dafür verantwortlich, dass die Kolleginnen und Kollegen auf unseren Liegenschaften rund um die Uhr in Sicherheit ihrer Arbeit nachgehen können. Wir verhindern, dass unbefugte Personen und Objekte auf das Gelände gelangen.
Die Aufgaben der beiden Schichten unterscheiden sich deutlich voneinander. Beispielsweise sind wir tagsüber sehr stark mit den Einlasskontrollen an unserer Wache beschäftigt. Von Mitarbeitenden, Besucherinnen und Besuchern aber auch Lieferanten überprüfen wir die Zutrittsberechtigungen und begleiten sie bei Bedarf zur Anlieferrampe bzw. zu den Eingangspforten. Außerdem führen wir Fahrzeugkontrollen durch und laufen regelmäßig Streifgänge rund um die Liegenschaft. Die Tagschichten sind sehr abwechslungsreich.
In der Nachtschicht führen wir einige Routinetätigkeiten aus wie etwa Schließgänge, Streife laufen und die Wache muss natürlich auch nachts immer besetzt sein. Zwischendurch werden wir an der Waffe aus- bzw. weitergebildet. Denn im Ernstfall müssen wir sie natürlich benutzen können, darauf müssen wir jederzeit vorbereitet sein.
In ruhigeren Schichten haben wir auch immer die Möglichkeit, uns körperlich fit zu halten – zum Beispiel im sehr gut ausgestatteten Sportraum oder durch Joggingrunden um die Liegenschaft.
Wir arbeiten immer im Team. Das heißt, dass wir zwölf Stunden am Stück mit den Kolleginnen und Kollegen zusammen sind. Dadurch sind wir eine sehr eingeschweißte Truppe mit einem richtig guten Team-Spirit. Wichtig ist, ein wenig Humor mitzubringen und nicht jeden Spruch auf die Goldwaage zu legen.
Was treibt Dich in diesem Job an und motiviert Dich?
Das sind einige Punkte. Zunächst arbeite ich sehr gerne im Amt und genieße es, meine Aufgaben zu erledigen. Außerdem fühle ich mich in meinem Trupp einfach wohl. Es ist motivierend, einen so verantwortungsvollen Job zu haben. Hinzu kommt - und das wird vielleicht manche erstaunen - dass man hier als Sicherungskraft gutes Geld verdient. Das Grundgehalt ist in Ordnung. Und hinzu kommen nach der Probezeit – neben der Nachrichtendienstzulage – auch noch weitere Zuschläge, beispielsweise für die Schichtarbeiten oder für den Dienst an Wochenenden bzw. an Feiertagen. Geleistete Überstunden kann ich mir auszahlen lassen oder aber auch durch Freizeit eintauschen. Diese Entscheidung ist einem selber überlassen.
Dadurch kommt am Ende des Monats ein, wie ich finde, sehr attraktiver Betrag zusammen.
Und wenn ich mir überlege, welche Perspektiven ich hier im Amt noch habe… Ich kann beispielsweise noch verbeamtet werden und/oder gegebenenfalls irgendwann auch mal einen eigenen Trupp leiten. So viele Türen stehen mir hier offen. Und bei alledem lässt sich der Beruf perfekt mit dem Privatleben vereinen. Mein ehrliches Fazit daher: In meinem Leben hat sich seit meinem Start hier sehr vieles zum Positiven verändert.
Was sollten Mitarbeitende im Sicherungsdienst Deiner Meinung nach mitbringen?
Ihr solltet auf jeden Fall sehr teamfähig sein. Denn durch den 12-Stunden-Schichtdienst verbringt ihr viel Zeit mit eurem Trupp. Einzelgänger sind hier definitiv fehl am Platz. Verantwortung übernehmen wird Groß geschrieben. Das ist also auch eine Eigenschaft, die jeder mitbringen sollte.
Außerdem solltet ihr bereit sein, eine Schusswaffe zu tragen. Aber keine Sorge: Wir haben hier ein richtig gutes Ausbilderteam, das euch im Umgang mit der Waffe sehr gut trainiert.
Wenn Du Deine Arbeit in drei Wörtern zusammenfassen müsstest, wie würden die lauten?
1. Teamwork, 2. Abwechslung, 3. Verantwortung