Begriffe von A - Z
QAnon
QAnon ist der Name einer Online-Subkultur, die im Internet breit gestreut auf unterschiedlichen Plattformen Verschwörungserzählungen mit Bezügen zum Antisemitismus, zum Rechtsextremismus und zur verfassungsschutzrelevanten Delegitimierung des Staates verbreitet. Ursprung und Kernelement sind die anonymen Imageboard-Beiträge einer erfundenen Whistleblower-Figur aus den Reihen der US-amerikanischen Politik, die sich selbst „Q“ nennt. „Anon“ ist wiederum die Abkürzung für Anonymous.
QAnon-Anhänger auf Imageboards deuteten die Beiträge von „Q“ als Aufrufe zum Kampf an der Seite des damaligen US-Präsidenten Donald Trumps gegen eine internationale Verschwörung einer „pädophilen Elite“: Ihre Vertreter aus den Reihen von Politik, Geheimdiensten, Wirtschaft und Medien würden in industriellem Ausmaß Kinder ermorden und mit Hilfe von Kontrolltechnologien und vermeintlich erfundenen politischen oder gesellschaftlichen Krisen eine weltweite Diktatur errichten. Zunächst hatten diese Inhalte vornehmlich Bezüge zur US-amerikanischen Politik. Seit ca. 2018 ist eine Verbreitung der QAnon-Narrative unter deutschsprachigen Internetnutzern und eine Bezugnahme auf die deutsche Politik und Gesellschaft festzustellen. Insbesondere im Rahmen der Corona-Pandemie haben sich in Social-Media-Kanälen Inhalte mit QAnon-Bezügen verbreitet.
Queerfeindlichkeit im Islamismus
Die Ablehnung von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt moderner demokratischer Gesellschaften, insbesondere der Homosexualität und Transidentität, ist fester Bestandteil aller islamistischen Ideologien, die auf verbreitete Vorbehalte in vielen nahöstlichen und afrikanischen Gesellschaften aufsattelt. In dem Feindbild repräsentiert sich für Islamisten vor allem die von ihnen abgelehnte bzw. zu bekämpfende liberale, säkulare Gesellschaft westlicher Prägung.
LGBTQ+-Menschen sowie Symbole und Orte der LGBTQ+-Szene waren in den letzten Jahren wiederholt Ziel islamistischer Anschläge.
Queerfeindlichkeit im Rechtsextremismus
Die Ablehnung von Diversität im Hinblick auf sexuelle Orientierungen sowie Partnerschafts- und Familienmodelle ist keine genuin rechtsextremistische Position. Dennoch bildet die rechtsextremistische Weltanschauung die Basis für ein völkisches Familienverständnis, nach dem Heterosexualität und die damit verbundene traditionelle Kernfamilie als alternativlos und biologisch „natürlich“ angesehen wird. Rechtsextremisten drücken ihre Ablehnung moderner Geschlechterverständnisse und Familienmodelle aus, indem sie das Thema ideologisch besetzen und mit ihrem von Rassismus und Nationalismus geprägten Weltbild verknüpfen. Oftmals wird in diesem Zusammenhang ein angeblicher „Volkstod“ heraufbeschworen, welcher nur durch eine traditionelle ethnisch deutsche Familie abzuwenden sei.
Hintergrund-Bericht „Queerfeindlichkeit im Rechtsextremismus“
Quelle
Im nachrichtendienstlichen Sprachgebrauch bezeichnet der Begriff „Quelle“ die Herkunft einer Information. Quellen können Personen (z. B. V-Leute), aber auch Medien (z. B. Internet, Druckerzeugnisse) oder andere Behörden sein.
V-Leute sind keine Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter des Verfassungsschutzes, sondern Personen, die zumeist extremistischen oder anderen Beobachtungsobjekten des Verfassungsschutzes angehören. Sie liefern im Regelfall gegen eine Vergütung Informationen, die es dem Verfassungsschutz ermöglichen, die Motive, Planungen und Absichten des jeweiligen verfassungsschutzrelevanten Umfeldes aufzuklären. Der Begriff „Vertrauensleute“ leitet sich daraus ab, dass den betroffenen Personen Vertraulichkeit zugesichert wurde. Der sogenannte „Quellenschutz“ gewährleistet, dass sowohl die Identität von V-Leuten als auch ihre Verbindung zum Verfassungsschutz geheim bleiben müssen.
Artikel „Informationsbeschaffung“