Bedrohungsszenarien.
Die Bedrohungen für die Wirtschaft und Wissenschaft in Zeiten der weiter voranschreitenden Digitalisierung sind vielfältig:
Know-how und Technologien werden ausgespäht, Arbeitsabläufe und Anlagen gestört und unterbrochen. Außerdem können Unternehmen und Forschungseinrichtungen zum Ziel extremistischer Angriffe von innen und außen werden.
Spionage und Sabotage
Hinter Ausspäh- und Sabotageversuchen können sich immer auch Nachrichtendienste fremder Staaten oder andere staatlich beauftragte Gruppen verbergen.
Diese verfügen häufig über Ressourcen und Mittel zu komplexen Attacken, die weit über die Möglichkeiten gewöhnlicher Krimineller hinausgehen. Die Sicherheitsmaßnahmen vieler Unternehmen und Forschungseinrichtungen reichen häufig nicht aus, solche Angriffe zu erkennen und abzuwehren.
Genau hier unterstützt der Verfassungsschutz mit seiner Expertise:
Sein gesetzlicher Auftrag ist es, Spionage und Sabotage durch fremde Staaten, die sich gegen deutsche Unternehmen und Forschungsreinrichtungen richten, aufzuklären und darüber zu informieren.
Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse und Analysen helfen dabei, sich ein Bild von der Bedrohungslage insgesamt zu machen. Davon profitieren Wirtschaft und Wissenschaft. Denn auch Unternehmen und Forschungseinrichtungen wollen wissen, warum ausländische Akteure gerade sie ins Visier nehmen, welche Methoden sie einsetzen und welche Strategien sie verfolgen. Denn in erster Linie geht es darum, künftige Angriffe zu verhindern oder zumindest zu erschweren.
Der Bereich Prävention (Wirtschafts- und Wissenschaftsschutz) des Bundesamtes für Verfassungsschutz ist bei allen Verdachtsfällen von Spionage und Sabotage, in denen ein staatlicher Hintergrund nicht ausgeschlossen werden kann, zentraler Ansprechpartner und nimmt entsprechende Hinweise entgegen.
Extremismus und Terrorismus
Zu den zentralen Verantwortungsbereichen des Verfassungsschutzes zählt, politisch und religiös motivierten Extremismus in Deutschland aufzuklären.
In der Vergangenheit war immer wieder zu beobachten, wie aus extremistischen Ideen terroristische Aktionen wurden. Auch Wirtschaft und Wissenschaft wurden und werden weiterhin regelmäßig zum Ziel von derartigen extremistischen Angriffen.
Insbesondere Linksextremisten machen immer wieder durch Störaktionen gegen bestimmte Branchen oder Wissenschaftsvertreter und -einrichtungen auf sich aufmerksam. Dabei schrecken sie auch vor Gewalt nicht zurück. Rechtsextremistisch oder islamistisch motivierte Taten sind ebenfalls nicht auszuschließen.
Unternehmen und Forschungseinrichtungen können aber nicht nur Opfer extremistischer Anschläge von außen werden. Auch Mitarbeiter, die sich radikalisieren oder bereits radikalisiert haben, können zu einer Gefahr für den Rest der Belegschaft oder darüber hinaus auch für die Allgemeinheit werden.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz nimmt Verdachtsmomente für extremistische Angriffe und Radikalisierungsprozesse sehr ernst und ist vertrauensvoller Ansprechpartner oder Vermittler im Hinblick auf die verschiedenen Hilfsangebote der Beratungs- und Aussteigerprogramme.